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Streurechen für die Artenvielfalt

Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Streurechen, also die gezielte Entnahme der Streuschicht, zu den gängigen Nutzungsformen in den Kiefernwäldern der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Die Streu wurde damals als Einstreu in den Ställen benötigt. Dazu wurde die Auflage aus Moosen, Humus und Streu der Kiefern abgetragen und abtransportiert.

Auf ausgewählten Kiefernwaldflächen der Baruther Heide im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft wird diese alte Nutzungsform als Naturschutzmaßnahme technisch nachempfunden. Dabei wurde in zwei Bereichen auf einer Fläche von jeweils 30 x 30 m die 15 cm starke oberste Schicht aus Streu, Moos und Humus mit einem Bagger abgetragen. Zurück blieb der offene, nährstoffarme Sandboden als idealer Lebensraum für die Ansiedlung konkurrenzschwacher Pflanzenarten und zahlreicher Erdflechten. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass das Regenwasser nun wieder leichter ins Grundwasser versickert und dadurch die Wasserverfügbarkeit der direkt unterhalb angrenzenden Zwischenmoorstandorte verbessert wird.

Welchen Einfluss das Streurechen auf die Artenvielfalt und -zusammensetzung in den Kiefernwäldern der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft hat, wird aktuell mit einem fortlaufenden vergleichenden Monitoring auf Kiefernwaldflächen mit und ohne offener Sandfläche untersucht. Die wissenschaftliche Begleitung des Monitorings findet im Rahmen des Naturschutzprojekts MoSaiKTeiL mit Unterstützung von regionalen Spezialistinnen und Spezialisten statt.